Prof. Piotr Latocha, Landwirtschaftlichen Universität Warschau (SGGW) - Clematis - Źródło Dobrych Pnączy

Prof. dr hab. Piotr Latocha, Landwirtschaftlichen Universität Warschau (SGGW)

Architekt krajobrazu, dendrolog - jest pracownikiem Katedry Ochrony Środowiska Wydziału Ogrodnictwa, Biotechnologii i Architektury Krajobrazu SGGW w Warszawie.

Główny obszar jego zainteresowań naukowych to zastosowanie roślin drzewiastych w projektowaniu obiektów architektury krajobrazu ze szczególnym zwróceniem uwagi na rośliny okrywowe – ich zalety dla środowiska i zasady stosowania. Drugim, obecnie podstawowym obszarem aktywności zawodowej, są rośliny z rodzaju Actinidia Lindl. Od lat 1990. prowadzi selekcję najwartościowszych odmian nadających się do uprawy towarowej czego rezultatem jest kilka własnych odmian, z których jedna – 'Bingo'PBR – została zarejestrowana w COBORU.

Prof. dr hab. Piotr Latocha od wielu lat zajmuje się szerokimi badaniami związanymi z aktinidią, od opracowania technologii towarowej uprawy tej rośliny poprzez jakość i skład chemiczny owoców aktinidii (jakość sensoryczna, wartości odżywcze i prozdrowotne) aż po zdolność przechowalniczą owoców w zależności od postępowania po zbiorze. W tym zakresie blisko współpracuje z różnymi placówkami naukowymi w kraju oraz z zespołem naukowców z Uniwersytetu w Gandawie w Belgii. Obecnie realizuje projekt finansowany przez Narodowe Centrum Badań i Rozwoju poświęcony technologii towarowej uprawy aktinidii oraz uczestniczy w kończącym się projekcie dotyczącym prozdrowotnym właściwościom mini kiwi finansowanym przez Narodowe Centrum Nauki. Prowadzi także zajęcia z drzewoznawstwa dla studentów kierunku architektura krajobrazu i ogrodnictwo w SGGW.

PRODUKTION UND DER MARKT DER KIWIBEEREN – HERAUSFORDERUNGEN

Dr. habil. Piotr Latocha, Professor an der Landwirtschaftlichen Universität Warschau (SGGW)

Parallel mit den fallenden Obstankaufspreisen und Problemen mit dem Absatz der bisherigen Obstproduktion wächst das Interesse an der Produktion alternativer Obstarten in der Hoffnung auf eine höhere Rentabilität. Zu diesen Obstarten gehört der Scharfzähnige Strahlengriffel, der Kiwibeeren trägt.

 

Seit einigen Jahren wächst ständig das Interesse an diesen Pflanzen in vielen europäischen Ländern und im sonstigen Ausland. Mit der zunehmenden Anbaufläche steigt auch das Angebot und entwickelt sich der Handel mit diesem Obst. Ist das aber ein reibungsloser Prozess und kann jeder Produzent der Kiwibeeren optimistisch in die Zukunft schauen? 

Abb. 1. Kiwibeeren bei Lidl (2018).

Produktion der Kiwibeeren in Europa und in der Welt

Seit rund zehn Jahren nimmt das Interesse am Anbau der Scharfzähnigen Strahlengriffel in vielen europäischen Ländern zu. Auf dem Markt sind sowohl große „Spieler“ wie die Firma Sofruileg, die Kiwibeeren unter dem Namen Nergi® anbietet, sowie zahlreiche kleinere Produzenten, die ein Gegengewicht für diese große Korporation bilden. Die Firma Sofruileg kooperiert aufgrund Anbauverträge mit zahlreichen Produzenten, die patentierte Kiwibeeren-Sorten aus Neuseeland (‘Hortgem Tahi’ und ‘Hortgem Rua’) anbauen. Die Anbauflächen befinden sich vor allem in Südfrankreich, Portugal und Italien, seit kurzem auch in der Ukraine. Die Anbaufläche beträgt insgesamt ca. 165 ha und wird dynamisch erweitert (in Italien auf 500 ha). Die Firma Sofruileg hat ihre betriebsinterne Marketingpolitik und verkauft das Obst in vielen Ländern, insbesondere über große Handelsketten.

Abb. 2. Kiwibeeren-Sorte 'Bingo' und Kiwi

Andere Produzenten konzentrieren sich um die Universität Gent (Belgien). Diese Gruppe wurde 2009 gegründet und erweitert mit der Unterstützung der lokalen Behörden systematisch ihre Anbaufläche. Im Rahmen dieser Gruppe agieren heute Produzenten in Belgien, den Niederlanden, Großbritannien, Österreich und in der Schweiz. Im Jahre 2013 betrug die Anbaufläche der Kiwibeeren 24,7 ha in Belgien bzw. 7,2 ha in den Niederlanden. Die Ernte in diesen Ländern erreichte 49 Tonnen. Im Jahre 2014 ist die Anbaufläche entsprechend auf 28,1 bzw. 11 ha gestiegen und der Ertrag lag bei 66 Tonnen. Im Jahre 2016 vergrößerte sich die Anbaufläche auf 30 bzw. 12 ha und der Ertrag betrug 110 Tonnen. Die Sorten ‘Geneva’ und ‘Weiki’ machten 66% der gesamten Produktion aus. In der Schweiz betrug im Jahre 2013 die Anbaufläche der Kiwibeeren 13 ha, auf der 35 Tonnen geerntet bzw. 30 Tonnen abgesetzt wurden. Im Jahre 2015 wurde die gesamte Produktion von 43 Tonnen verkauft. In Deutschland wird die Anbaufläche der Minikiwis auf 30−40 ha geschätzt, in den meisten Fällen handelt es sich jedoch um sehr junge Pflanzen, die noch nicht voll tragen. In den nächsten Jahren werden aber die ersten Früchte aus den einheimischen Anbauflächen auf den deutschen Markt kommen. Auch in Großbritannien wird seit einigen Jahren die Entwicklung des Anbaus der Kiwibeeren beobachtet.

Abb. 3. Kiwibeeren in Australien

Außerhalb von Europa werden Kiwibeeren in Chile, den USA, in Neuseeland (Zespri International Ltd.) und in kleineren Mengen in Australien angebaut. Das Obst wird auf den lokalen Märkten (USA) oder nach Asien (Zespri) bzw. Europa (Chile) ausgeführt. Enorme Anbauflächen entstanden in den letzten Jahren in China (rund 1200 ha), allerdings sind sie technisch nicht fortgeschritten.

Nach den verfügbaren Daten lag die Weltproduktion der Kiwibeeren in den Jahren 2015 und 2016 bei zirka 1600 Tonnen mit einer steigenden Tendenz.

 

Abb.4. Kiwibeeren-Sorte 'Bingo'

Die größten Herausforderungen für die Produzenten und den Handel

Trotz der systematisch steigenden Anbaufläche und des zunehmenden Produktionsvolumens der Kiwibeeren ist die Einführung dieser Früchte auf den Markt mit vielen Problemen verbunden. Insbesondere ist dieses Obst unter den Verbrauchern immer noch wenig bekannt, obwohl für die Kiwibeeren schon seit mehreren Jahren geworben wird. Das Interesse bei den Verbraucher und dem Handel muss durch entsprechende Maßnahmen noch weiter gefördert werden.
 

Diese Maßnahmen sollten sich auf den großen biologischen Wert und auf die weitgehend ökologische Produktion dieser Früchte beziehen. Es reicht nicht, für das Interesse für dieses Obst bei den Verbrauchern zu sorgen. Vielmehr muss ihnen auch beigebracht werden, wie mit diesen Früchten umzugehen ist. Die Kiwibeeren, auch wenn sie ähnlich wie alle anderen Beeren wie z.B. Himbeeren, Kirschen, Sauerkirschen oder Heidelbeeren sind und oft neben ihnen auf dem Regal ausgestellt werden, unterscheiden sich von ihnen in puncto biologischer Reifeprozess. Als klimakterische Früchte werden sie zu einem Zeitpunkt geerntet, wenn sie noch nicht genussreif sind. Dadurch verlängert sich einerseits ihre Shelf Life, zum anderen werden in der Packung auf dem Regal sowohl reife als auch noch nicht voll ausgereifte Früchte angeboten. Der Verbraucher muss sich darüber im Klaren sein, dass nur ausgereifte (also weiche) Kiwibeeren zum Verzehr geeignet sind. Auch der Handel hat einiges zu lernen – er kann nicht verlangen, dass die Früchte, z.B. wie im Falle von Amerikanischen Heidelbeeren zugleich hart und reif sind, weil diese Anforderung biologisch nicht erfüllbar ist. In vielen Ländern Europas setzt sich dieses Wissen schrittweise durch und der Handel akzeptiert immer öfter diese spezifische Handhabung.

Kiwibeeren in Polen

Abb. 5. Kiwibeeren bei Lidl (2018).

Eine intensive Entwicklung der Kiwibeeren-Kultur in Polen wird erst seit wenigen Jahren beobachtet. Das Produktionsvolumen beträgt heute zirka 50-60 Tonnen und wird über Handelsketten vertrieben. Aber aller Anfang ist schwer – es wird ein großer Aufwand gefragt, um unsere Verbraucher und den Handel für dieses Obst zu gewinnen.

Ähnliche Probleme mussten bewältigt werden, als vor rund dutzend Jahren mit dem Anbau der Amerikanischen Heidelbeeren gestartet wurde. Heute gehört Polen zu den führenden Produzenten dieser Früchte in Europa und weltweit. In den nächsten Jahren wird die Produktion der Kiwibeeren steigen. Der Verband der Kiwibeeren-Produzenten (Stowarzyszenie Plantatorów MiniKiwi, www.aktinidia.pl/Stowarzyszenie) wurde unter anderem mit dem Ziel gegründet, die Produzenten zu unterstützen und die Verbraucher auf diese Früchte zu verweisen. Heute zählt der Verband 25 Mitglieder, die Kiwibeeren insgesamt auf einer Fläche von 45 ha anbauen. In den nächsten Jahren soll ein integriertes Absatzmodell erarbeitet werden. Der konsolidierte Verkauf einer größeren Menge von Kiwibeeren scheint die Kontakte mit den großen Handelsketten zu erleichtern und eine wirksame Maßnahme gegen die zunehmende Konkurrenz seitens ausländischer Produzenten zu sein.

Nach Auffassung der interessierten wissenschaftlichen Kreise werden die Produzenten in den nächsten Jahren vor einer großen Herausforderung gestellt. Sie müssen für die Qualität der Früchte sorgen. Die zarte, essbare Schale der Kiwibeeren stellt aus der Sicht der Verbraucher einen wesentlichen Vorteil dar. Die zarte Schale ist aber zugleich ein Nachteil für die Produzenten, weil sie leicht beschädigt werden kann. Besonders unerwünscht sind Rostflecken, Kratzen und Sonnenbrandstellen. Stark beschädigte Früchte können praktisch nicht mehr abgesetzt werden. Geringe Schalenschäden haben allerdings keinen Einfluss auf die sensorische Qualität der Früchte und sollten auf dem Markt akzeptiert werden. Sie werden vor allen durch Umweltfaktoren wie starker Wind, Temperaturschwankungen und starke Sonnenstrahlung in Begleitung von hoher Temperatur und Dürrezeit verursacht.

Abb. 6. Ernte der Sorte 'Weiki'

Diese Herausforderungen verlangen von den Produzenten große Kenntnisse und Erfahrung. Auch die Anbaufläche muss sorgfältig gewählt werden. Nur Früchte guter Qualität können auf dem in- und ausländischen Markt konkurrenzfähig sein und werden durch den Handel und die Verbraucher akzeptiert.

Abb. 6. Ernte der Sorte 'Weiki'

Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch die Fortsetzung der Arbeiten an der Auslese neuer, besserer Sorten. Heute werden für die erwerbsmäßige Produktion vor allem zwei Sorten der Kiwibeeren angebaut – ‘Geneva’ (frühtragende) und ‘Weiki’ (spättragende). Auf den Markt wird auch die neue polnische Sorte ‘Bingo’ mit sehr schönen und leckeren Früchten eingeführt. Die Züchtung neuer Sorten mit noch attraktiveren und gut schmeckenden Früchten, deren Schale weniger für mechanische Beanspruchung anfällig ist, wird fortgesetzt.

 

Literatur:

Latocha P., Vareecke D., Debersaques F. 2018. Kiwiberry Commercial Production – What Stage Are We at? Acta Horticulturae (w druku)